Sonntag, 6. August 2006

PLUS Rezension

Tja, der Sommer ist jetzt wohl vorbei. Wettertechnisch sowieso, aber an herausragenden Großereignissen wohl auch. Jeder Versuch das Vorgefallene zu beschreiben, wäre ein Wiederaufwärmen der Geschichten der Wochenenden davor. Man nehme einen großen Kochtopf, gebe Wirtshaus, Rausch, und eine gehörige Porion Irrationalität dazu, und das Wochenendstandardgericht ist fertig. Wenn man dann noch Nässe und Kälte dazupackt ist man am PLUS. In meiner verzerrten Erinnerung waren dieses Jahr ungefähr dreimal so viele Leute da als letztes Mal, was den Charme schon etwas ankratzte. Aber mir wärs eh egal gewesen.

Mittwoch, 2. August 2006

Vorfreude aufs Plus

Oh mein Gott! Die Creme de la creme des exzessiven Lebensstils wird am PLUS versammelt sein. Pummel, Hatzi, Bernie, Sevi, Russi und ich. Bereitet euch auf ein Feuerwerk des Schabernacks und bewußtseinserweitende Rauschgschichten vor!
Ich kann gar nicht sagen wie ich mich jetzt schon aufs PLUS Spektakel freue. Ich spüre schon jetzt den Matsch unter meinen nackten Füßen und die Kälte, die an meinem Körper hochkriecht während ich halb bewußtlos am Boden liege. Erinnerungen an irgendwelche Konzerte sind sowieso überlüssig, wenn ich die Musik eh zu Hause hab. Hauptsache es wird heftig und enkelkindererzählwürdig.
Ich bleibe sitzen, lasse meine Arme hängen oder kritzele mutlos ein paar Wörter hin, ich gähne, ich warte daß es Nacht wird. Wenn es dunkel ist, werden die Dinge und ich aus der Verschwommenheit heraustreten (Sartre)

Samstag, 29. Juli 2006

PLUS

Interessenten fürs PLUS Spektakel bitte einschreiben

Grillfest Freitag (Selbstdarstellung die zweite)

Es regnet dicke Tropfen. Wahrscheinlich beweint der Himmel meine verlorene Seele. Denn wie so oft in letzter Zeit habe ich ein Déjà-vu Erlebnis der besonderen Art.
Kater, Rückenschmerzen von fremden Betten und eine immer noch vorhandene Unruhe, die ich wahrscheinlich mit Bier nicht besiegen kann. Im baumreichen Ambiente eines Gartens habe ich mich ganz dem Moment hingegeben und noch mehr dem Bier. Als die restliche Gesellschaft mit Trinkspielchen begann, um einen Grund für übermäßigen Alkoholkonsum zu haben, habe ich den Grund schon vorweggenommen und mich mit einem Startkapital von 4 Maß Bier selbst disqualifiziert. Das Bedürfnis loszulassen und mit dem Universum zu verschmelzen wurde mit zunehmenden Promillepegel immer stärker. Die Welle war da und ich bin ohne zu zögern aufgesprungen. An unfassbaren Geschehnissen war dieser Tag arm, aber nichtsdestotrotz bleibt unter dem Einfluß meiner alkoholverzerrten Wahrnehmung ein Gefühl von lauschiger Lagerfeuerromantik. Zwischenzeitlich überkam mich der Wunsch einen längeren Weg zu gehen, um einen klaren Kopf zu bekommen. Nach etwa 500 m überkam mich ein Schwächegefühl und ich kann nun stolz behaupten, neben dem Hyde Park und dem Champs Elysees, auch den Offenstettener Bolzplatz schlafend erlebt zu haben.
Ich frage mich oft selbst, wann diese Rastlosigkeit nachlässt und ich wieder etwas ruhiger werde. Zur Zeit aber scheint es mir, als würde zu allem was ich tue im Hintergund eine leise untermalende Melodie abgespielt. Alles geschieht mit einer unheimlichen Euphorie, die mir gefällt. Manche trinken aus Frust, ich trinke aus unbandiger Freude am Leben. Selbst wenn ich alleine dasitze, freue ich mich über die Schönheit des Moments. Unter freiem Himmel sitzen und das Firmament beobachten oder Details wahrnehmen die sonst keiner sieht. Die faszinierende Erkenntnis, daß ich momentan im Leben wenig brauche um von Grund auf zufrieden zu sein erfüllt mich mit unglaublicher Energie, die sich dann am nächsten Abend wie ein Jojo wieder gegen mich wendet. Plötzlich einsetzendes Fernweh. Die Sehnsucht irgendwo hinzuwandern und alles hinter mir zu lassen. Etwas vollkommen unvorhergesehenes zu tun, ohne Gedanken an die Konsequenzen zu verschwenden.
Daß ich die Möglichkeit habe, diese Unruhe auszuleben, ist wunderbar und eine etwas merkwürdige Art der Selbstverwirklichung, aber es wirkt.
Mitleid mit denen die mich ertragen müssen habe ich erscheckenderweise nur begrenzt. Ein vernunftbegabter Mensch versucht nicht sich einer Lawine in den Weg zu stellen, deren Losbrechen eben so unvorhersehbar ist wie Ihr Ende.

Dienstag, 25. Juli 2006

Hilferuf

Eine Maß Spezi war gestern zuviel für meinen ansonsten nur Kulturgetränke gewohnten Körper. Zur selben Zeit, als sich einige Strategen erneut die Kante gaben und gerüchteweise sogar aggressiv wurden, habe ich verzweifelt versucht das Koffein auszuschwitzen und zu schlafen. Von einer Spezimaß wohlgemerkt. Bier ist einfach toller. Während ich heute exakt 1137 Gummiringe in 1137 Aluminiumgussplatten gesteckt und fixiert habe, hätte ich mich lange mit der Frage beschäftigen können, ob vier Stunden Schlaf ausreichend sind für ausreichende Arbeitsleistung. Aber nachdem ich ungefähr die ersten 200 montiert habe, das war so nach eineinhalb Stunden, hat komischerweise mein Geist meinen Körper verlassen. Obwohl meine Hände weitergearbeitet haben, habe ich erst gemerkt das die Kiste voll ist, als sich die Fertigteile in die Maschine zurück bis vor meine Hände gestaut haben. Beim ersten Mal. Beim zweiten und dritten und vierten Mal, haben mich meine netten polnischen Mitarbeiterinnen in meinem meditativen Zustand gelassen und die Kiste einfach gewechselt. Nebenbei habe ich mindestens 180 Mal den Okkervil River Song im Geist gesungen und mich mit der Wichtigkeit des Bogenschießens auf unbewegliche Ziele beschäftigt. Spirituell gesehen wars super, arbeitstechnisch fast ein klein bisschen peinlich. Kurz bevor ich die universelle Erleuchtung erreicht habe, war dann leider die Maschine kaputt. Aus der Traum mit eigener Sekte.
Ich erbitte mir gedankliche Anstösse für mein nächstes ausserkörperliches Erlebnis morgen, weil noch mindestens 500 Gummiringe und 500 Aluminiumgussplatten auf mich warten.

Sonntag, 23. Juli 2006

Die Superlative

Es ist Sonntagnachmittag. Der Körper schmerzt, die Erinnerung fehlt und ich versuche gerade die übrig gebliebenen Stücke von meinen Puzzleresten zu einem größeren Ganzen zusammenzusetzen. Trotz meiner hartnäckigen Bemühungen hat sich noch nicht viel Erfolg eingestellt. Um zu beurteilen, ob das ein Grund zur Freude ist oder nicht, fehlt mir der Überblick.
Wenigstens den Reiz des Betrunkenseins habe ich neu erkannt: Die Mischung aus Größenwahn, Selbstüberschätzung und totalem Erinnerungsverlust ist eben eine nicht ganz ungefährliche, dafür aber sehr interessante Konstellation. Bukowsky für Anfänger praktisch. Die Aggressionen die ich vorher hatte machen einem breiten Gefühl der Zufriedenheit platz.
Mein drei Tage andauernder Rausch verliert mittlerweile an Wucht, die weißen Mäuse werden weniger und ich schaffe es wieder halbwegs komplexe Gedanken zu fassen. Je mehr ich nachdenke desto mehr wird mir deutlich, wie schwer es in Zukunft wird, dieses Wochenende an Intensität zu überbieten. Das war sozusagen eine intravenöse Überdosis Leben.
Es scheint mir, als würde ich aus einem vernebelten Traum aufwachen, dessen Darsteller alle irreal sind. Am irrealsten bin ich dabei selbst. Wenn Pummels Gartenhaus ein Schlumpfhaus mit Pilzkappe, und seine Haut genauso blau wie die Häuschenfarbe gewesen wäre, die unglaublichste Geschichte wäre dies bei meinem kleinem vernebelten Rückblick bei weitem nicht . Bernie ist Heftie, Pummel Klamsie und ich Schlaubi. Mein Verstand könnte das eher verarbeiten, als das verdutzte Gesicht von Sevi, als ihm sein Hemd vom Körper gerissen wurde. Und jetzt ist leider alles vorbei. Aber ich war mittendrin. Ich hoffe, daß sich meine schriftstellerischen Fähigkeiten irgendwann dahin entwickeln, dies alles gewinnbringend vermarkten zu können. Zerrissene Kleidung, blaue Flecken, anhaltende Darmprobleme. Nudisten auf Anhängern, in Diskos und Bierzelten. Eltern, die Ihre Kinder für schwul oder ungepflegt, oder für schwul und ungepflegt halten. Krapfen mit Wurst, Wodka mit Persico und Havanna. Ein Best of Schwachsinn, komprimiert auf drei Tage. Eigentlich sollte das Projekt Chaos eingestellt werden, weil es schlimmer nicht mehr kommen kann.
Momentan sind bei mir alle Unruhedämonen mehr als abgetötet und ich habe nur noch das ausgeprägte Bedürfnis in Zukunft Tauben zu züchten, Briefmarken zu sammeln, oder beides. Hauptsache weit entfernt von Hausen in Niederbayern, dem Dorf, wo die Verrückten in einer eigenen Welt leben, deren Anziehungskraft mich wieder einmal zu Fall gebracht hat.

Jeder Mensch kennt „Zen-Momente“. Es sind Augenblicke wie etwa die völlige Versenkung in eine spannende Tätigkeit, das Aufgehen in einer Menschenmasse (z.B. in einer Festgemeinschaft) oder das gänzliche Aufgesogensein durch eine Wahrnehmung (z.B. während des Hörens von Musik). Die westliche Psychologie spricht vom Flow-Erlebnis, doch fehlt in diesem Konzept noch das Moment der aufmerksamen (Selbst-) Beobachtung. (Wikipedia über Zen)

Dieses Wochenende war praktisch ein einziger Zen Moment

Für alle, die wie ich nur noch Erinnerungsfragmente haben, sind hier und in der Galerie ein paar Gedächtnisstützen
Nudist im Djungle mov00008 (3gp, 225 KB) das foto von sevi in der Galerie ist das resultat des etwas verschwommenen videos
Spinnerprügel für Berniemov00004 (3gp, 148 KB)
Working Class Peoplemov00006 (3gp, 290 KB)

Donnerstag, 20. Juli 2006

In Erinnerung an die beste Zeichentricksendung aller Zeiten

http://de.wikipedia.org/wiki/Barbapapa

Buchempfehlung

Kauft alle das Buch der Unruhe von Fernando Pessoa. Literatur für Geniesser. Das Tagebuch einen Buchhalters der es im Leben nie zu etwas gebracht hat, an den Folgen seines Alkoholismus gestorben ist und ein verdammtes Genie war.
Zitat:
Die einzige eines höheren Menschen würdige Einstellung ist das beharrliche Festhalten an einer Tätigkeit, die er als nutzlos erkennt, das Unterwerfen unter eine Disziplin, von der er weiß, daß sie fruchtlos ist, und das rigorose Anwenden philosophischer und metaphysischer Denknormen, deren Bedeutungslosigkeit er erkannt hat
das lustige ist, daß der auf fast jeder Seite so tiefgründige Dinge schreibt, ist das nicht schön?
(will jetzt sowieso als Ergänzung zu seemyfriends einen Literaturblog starten ;) )

Abschluss der Beschneidungsumfrage

Da die überwältigende Mehrheit dafür ist ca.66% und ich aber immer noch keine Lust habe, sage ich das ganze ab Eine vermutlich verlängerte Erektionsdauer durch die Herabsetzung der Empfindlichkeit der Eichel wird von vielen Männern als Grund für eine Zirkumzision genannt. (so will es mir der liebe Hr. Wurmer einreden)Dies ist durchaus kritisch zu sehen, da es in ebenso vielen Fällen zu dauerhaften Reizungszuständen durch die freiliegende Eichel kommt. Der gewünschte Effekt tritt also nicht regelhaft ein.
Ätsch!

Mittwoch, 19. Juli 2006

Wir haben einen neuen Vater!!!

Ja meine Damen und Herren, jetzt ist es soweit! Meine Wenigkeit und Dr. Hias haben den wohlüberlegten Entschluss gefasst, Michael Wenzeslaus Ruhstorfer (Russi) als unseren neuen Ersatzvater auszuwählen! Russi wird mit Sicherheit sehr über unsere gute Wahl erfreut sein! Wer wünscht sich nicht zwei so gesittete, vernünftige, hübsche und bodenständige Söhne, wie wir beide es sind?!
Fotos von unserem neuem Leader findet ihr im Bilderalbum vom Projekt Chaos oder mov00002 (3gp, 90 KB)!

PS: Wir suchen auch noch eine Ersatzmutter! Bewerben sie sich noch heute mit einer aussagekräftigen Bewerbung! Aktfoto erwünscht!

Dienstag, 18. Juli 2006

Stellenausschreibung

Sowohl Bernie als auch ich brauchen dringend einen persönlichen Assistenten für das Fahnenweih-Spektakel.
Wir verlangen:
  • Kenntnisse der Boxregeln nach dem Weltverband des Amateurboxsports
  • Fähigkeit einen Fotoapparat zu bedienen ( damit fallen schon einige weg)
  • Talent in der Schwererziehbarenpädagogik
  • natürliche Alkoholresistenz
Wir bieten:
  • ein unvergessliches Wochenende am Rande der Gesellschaft
  • Kontakt zu anderen Lebensformen
  • priviligierte Einblicke in die Schattenseiten menschlicher Existenz
  • Miteinbeziehung in die wissenschaftliche Forschungsarbeit des "Projekt Chaos"
Interessenten und Vorschläge bitte eintragen

Montag

Lieber Bernhard,
es geht nicht daß wir uns immer verprügeln wenn wir gerade Lust darauf haben. Heute tut mir meine Hand und mein anderer Arm weh. Wenn sich das so weiter entwickelt sehe ich schwarz. Hoffentlich tut dir dein Kiefer recht weh. Oder wir kaufen uns doch boxhandschuhe.

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